Wenn es um die Vermarktung von einem Online-Kurs geht, versuchen meine Kunden häufig, ihr Angebot so zu formulieren, dass es für möglichst viele Interessenten passt. Das ist einer der größten Fehler, die du bei der Vermarktung deines Angebots machen kannst.

Alle sind begeistert – nur ich nicht

Ich schaue in letzter Zeit gerne Filme über Streaming-Anbieter. Dabei lasse ich mich immer wieder gerne zu Filmen inspirieren, die ich noch nicht kenne und die eine sehr gute Bewertung haben. So wie letztens auch.

Den Titel habe ich schon wieder vergessen, aber ich weiß noch, dass es ein typischer Action-Film mit Vin Diesel war. Ab und zu schaue ich ganz gerne mal Action-Filme. Diesen fand ich okay. So ein typischer Vin Diesel Film eben. Die Bewertung lag bei 4 von 5 Sternen. Mit viel Good Will hätte ich  2,5 bis 3 Sterne gegeben.

Okay und was hat das jetzt mit meinem Online-Kurs zu tun, fragst du dich jetzt vielleicht? Einiges! Woran lag es, dass ich den Film nur okay fand, die meisten aber sehr begeistert waren? Ganz einfach: ich war nicht die typische Vin-Diesel-Filme-Guckerin. Meine Gedanken waren: Ist ja sehr gut bewertet, schau ich halt mal.

Hätte ich mir vorher die Beschreibung der Story mal durchgelesen, wäre mir schnell klar geworden, dass der Film „so ein typischer Vin Diesel-Film“ ist. Habe ich aber nicht. So war ich nicht begeistert dass ich genau das bekommen habe, was es sein sollte, sondern war sogar ein Stück weit enttäuscht, weil es eben „nur“ so ein typischer Film war. Wer sich nun aber genau das erwartet und erhofft, der ist wahrscheinlich begeistert.

Was hat das mit der Vermarkung deines Online-Kurses zu tun?

So ist das mit deinem Online-Kurs bzw. mit der Vermarktung auch. Wenn du deine Beschreibung ganz allgemein hältst, um es möglichst vielen recht zu machen, hast du wahrscheinlich einige in deinem Kurs, für die dein Angebot perfekt ist und andere, die sich vielleicht etwas anderes erhofft hätten. Wenn du die Beschreibung und den Nutzen aber ganz konkret auf deinen optimalen Kunden abstimmst (den Vin Diesel-Filmliebhaber 😉 ) und dieser Kunde dann genau das bekommst, was er möchte und was ihn begeistert, dann ist nicht nur die Wahrscheinlichkeit größer, dass dieser Kunde deinen Online-Kurs bucht, sondern eben auch, dass dein Angebot genau das richtige für ihn ist und er begeistert ist.

Wie bei den Action-Filmen: Die Beschreibung, die Vorschaubilder, die Schauspieler, die Story. Alles zielt genau auf den Action-Filmliebhaber ab. Und genau das, was versprochen wird, bekommt derjenige auch, ist begeistert und bewertet den Film als sehr gut.

Jemand wie ich, der sicherlich nicht dem Ideal-Zuschauer für Vin Diesel Filme entspricht, sich aber nur von den Bewertungen hat beeinflussen lassen ohne zu schauen, was er dafür eigentlich bekommt, ist nach dem Film etwas enttäuscht, weil es eben „nur“ ein weiterer typischer Vin Diesel-Film war.

Wer ist dein idealer Teilnehmer?

Haben die Filmemacher deswegen einen schlechten Film gemacht? NEIN! Sie haben einen Film für ihre Zielgruppe gemacht. Genau darauf abgestimmt. Alles zielt darauf ab. Von der Story, über die Schauspieler, die Bilder, … Dass der Film vielleicht im Hintergrund auch eine Love-Story enthält oder politische Themen anspricht wird in der Vermarktung gar nicht erwähnt. Das Ziel liegt nicht darin, Action-Filmliebhaber und Fans von Love-Storys und politisch Interessierte anzusprechen. Der Fokus ist ganz klar gesetzt.

Dasselbe gilt auch für Liebesschnulzen, Sciencefiction, Western, Comic-Verfilmungen … Für jede Art von Film gibt es Fans. Aber in der Regel sind das eben nicht für jede Art von Film genau dieselben Menschen. Wie bei den (Online-) Kursen. Für jedes Angebot gibt es die optimalen Teilnehmer – und das sind nie alle!

[Tweet „Für jeden Online-Kurs gibt es die optimalen Teilnehmer – und das sind nie alle!“]

Das führt im Film wie auch im Online-Kurs dazu, dass sich überwiegend „die richtigen“ den Film anschauen und entsprechend gut bewerten. Natürlich wird niemand davon abgehalten, sich den Film trotzdem anzuschauen,  genau so wenig, wie du in der Regel Teilnehmern verbieten wirst, deinen Online-Kurs zu kaufen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Zufriedenheit derer dann nicht so hoch ist, ist extrem hoch.

Wenn du noch nicht genau weißt, wer deine Zielgruppe ist, das heißt wen du genau ansprechen möchtest mit deinem Kurs, dann lies doch mal den Artikel von Katharina Lewald dazu: Wie du deine Zielgruppe online findest.

Was bedeutet das nun für die Vermarktung von deinem Online-Kurs?                                                          

  1. Überlege dir genau, wer dein idealer Teilnehmer ist!
    • In welcher Situation befindet er sich?
    • Was ist sein dringendstes Problem?
    • Was braucht er JETZT?
  2. Mach dir klar, wobei dein Angebot deinen Idealkunden unterstützen kann?
    • Was bringt ihm der Kurs?
    • Wobei hilfst du ihm mit deinem Angebot?
    • Was kann oder weiß er nach deinem Kurs?
  3. Habe keine Angst, jemandem von deinem Kurs auszuschließen, sondern erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass du genau die richtigen Teilnehmer ansprichst indem du die Punkte aus 1. und 2. auf der Verkaufsseite für dein Angebot ganz klar formulierst.
  4. Begeistere „die richtigen“ Teilnehmer für dein Angebot, indem du z.B. schreibst: Der Kurs ist genau das richtige für dich, wenn…
  1. Aber schließe auch die „falschen Teilnehmer“ aus (im übertragenen Sinne), indem du ganz klar schreibst: Der Online-Kurs ist nicht der richtige für dich, wenn…

Die Chance, genau die richtigen Teilnehmer anzusprechen, die dann auch begeistert von deinem Angebot sind und genau das von dir bekommen, was sie jetzt gerade brauchen, steigt auf diese Weise enorm! Und das bringt dir nicht nur zufriedene Kunden, sondern auch jede Menge Weiterempfehlungen an potenzielle „richtige“ Teilnehmer.

[Tweet „Wenn du versuchst, es jedem recht zu machen, passt es für keinen so richtig.“]

Mache nicht den größten Fehler in der Vermarktung!

Versuche nicht, es möglichst vielen recht machen zu wollen, denn dann passt es für die wenigsten wirklich gut und kaum einer fühlt tatsächlich angesprochen. Sicher gibt es dann viele, die dein Angebot ganz nett finden, aber nur sehr wenige, die es tatsächlich buchen, weil es sie nicht vom Hocker reißt. Sprich lieber genau die richtigen Interessenten an und begeistere sie! So hast du auch nicht ständig das Gefühl, dass jeder deiner Teilnehmer etwas anderes will. Das wird dir deutlich mehr zufriedene KUNDEN bringen. Und ist es nicht das, was du willst? 😉

Wie geht es dir damit, ganz konkret in der Zielgruppenansprache zu werden? Oder gehörst du auch zu denen, die einen möglichst großen Interessentenkreis ansprechen wollen, um bloß keinen auszuschließen?

Schreibe mir gerne in die Kommentare oder auf Facebook. Ich bin gespannt!

Herzliche Grüße

Simone Weissenbach