Eigentlich müsstest du deinen Online-Kurs dringend überarbeiten, aber …. Schwirrt dir dieser Satz auch öfter durch den Kopf? Dann geht es dir ähnlich wie mir, als ich meinen Online-Kurs zum Thema Technik überarbeiten sollte und wollte und müsste und überhaupt. :-p

Gerade im Bereich der Technik gibt es bei vielen Tools relativ schnell irgendwelche Neuerungen und Dinge, die angepasst werden müssen. Auch stellst du nach jeder Durchführung deines Online-Kurses fest, dass du an der einen oder anderen Stelle noch optimieren könntest. Ich möchte schließlich das volle Potenzial meines Kurses nutzen und meinen Teilnehmern einen sehr hohen Mehrwert bieten. Die Entscheidung, ob ich den Kurs (wieder) überarbeite oder nicht, habe ich lange aufgeschoben und mich schlussendlich gegen eine Überarbeitung entschieden. Der Fokus meines Business sollte weiter weg von der Technik. Ich wollte mich auf andere Dinge konzentrieren. Schließlich war das Thema Technik nur ein ganz kleiner Teil meines Angebotes.

In meiner letzten Folge hatte ich dir das Konzept des Lebenszyklus eines Online-Kurses vorgestellt. Dabei erklärte ich dir, dass es im Laufe deines Online-Kurses zwei Momente gibt, die du besonders sinnvoll dazu nutzen kannst um deinen Kurs zu überarbeiten. Der erste Zeitpunkt war nach dem ersten Launch, wenn du erste Rückmeldungen und Fragen deiner Teilnehmer bekommen hast. Ein zweites Mal solltest du in der Reifephase deines Online-Kurses über eine Überarbeitung nachdenken. Genauer gesagt dann, wenn die Nachfrage langsam abnimmt und du einen Relaunch in Erwägung ziehst, um das volle Potenzial deines Kurses zu nutzen.

Welche Möglichkeiten hast du jetzt um deinen Online-Kurs zu überarbeiten?

Es bieten sich dir für die Überarbeitung zwei Möglichkeiten. Zum einem kann es Inhalte geben, gerade häufig bei sehr technischen Themen, welche du schlicht und einfach aktualisieren musst. Das kann der Fall sein, wenn ein Tool sich stark verändert hat, neue Funktionen hinzugekommen sind oder die Bedienoberfläche sich verändert hat.

Auf der anderen Seite besteht aber auch die Möglichkeit deinen Kurs komplett oder teilweise zu überarbeiten, ihn neu zu strukturieren, Inhalte zu entfernen oder neu aufzunehmen. Dieser Schritt ist um einiges umfangreicher und zeitintensiver.

Woran merkst du überhaupt ob du deinen Online-Kurs überarbeiten solltest?

Ganz einfach: Sei ehrlich zu dir und du wirst es fast immer ganz von alleine spüren. Du hast den Gedanken dazu vielleicht schon länger im Hinterkopf: „Eigentlich müsste ich mal…“ . Und falls nicht, dann habe ich hier noch ein paar Hinweise für dich:

Hast du für deinen Online-Kurs eine begleitende Facebook-Gruppe? Dann sei aufmerksam und achte auf die Fragen deiner Teilnehmer. Vielleicht wiederholen sie sich und viele deine Teilnehmer stoßen auf die gleichen Probleme. Ebenso könntest du deine Live-Calls genauer unter die Lupe nehmen, um zu schauen, welche Fragen bei deinen Teilnehmern immer wieder auftauchen.

Nutze das Feedback deiner Teilnehmer, um zu sehen, ob eine Überarbeitung deines Online-Kurses Sinn macht. Hat es Stolpersteine in deinem Kurs gegeben? Wo ist der eine oder andere vielleicht hängen geblieben? Sieh Kritik an deinem Angebot und das Feedback deiner Teilnehmer als Chance und nutze sie um zu wachsen und deinen Online-Kurs auf eine nächste Stufe zu bringen. Denn nur wenn du weißt wie deine Teilnehmer deinen Kurs einschätzen, hast du auch die Möglichkeit etwas zu ändern und zu verbessern.

Zieh dein Kurssystem zu Rate, um zu sehen wo du dein Kurs eventuell überarbeiten musst. Meist kannst du sehen in welche Module sich Teilnehmer nicht mehr eingeloggt haben. Wo sind sie stehen geblieben und haben den Kurs frühzeitig beendet? Das alles gibt dir sehr wertvolle Hinweise.

Ja, ich muss meinen Online-Kurs überarbeiten – wo fange ich an?

Meine erste Empfehlung: Leg nicht blind darauf los. Mache dir zunächst deinen Status quo bewusst. Verfalle nicht in blindem Aktionismus und fange an, an irgendwelchen Stellen Inhalte oder Methoden zu verändern. Das solltest du nur dort tun, wo es wirklich Sinn macht. Das findest du zum einen durch Rückfragen deiner bisherigen Teilnehmer heraus. Eine weitere sehr aussagekräftige Möglichkeit, die oft unterschätzt wird, ist eine direkte Befragung deiner ehemaligen Teilnehmer.

Solltest du bei deinem Kurs noch nicht so viele Teilnehmer haben, dann empfehle ich dir, die Rückmeldungen persönlich in einem kurzen Telefon- oder Zoom-Gespräch einzuholen. Sollten bereits sehr viele Teilnehmer am Kurs teilgenommen haben kann es Sinn machen über eine schriftliche Umfrage nachzudenken. Denk darüber nach, das Gespräch aufzuzeichnen, um später Dinge nachzuhören oder auch schriftliche Auszüge marketingtechnisch weiter zu verarbeiten. Hol dir hierzu im Vorfeld allerdings unbedingt die Einwilligung deiner Kunden.

Eine Umfrage bietet dir die Möglichkeit anonymisiert Feedback einzuholen. So bekommst du oft ehrlicheres Feedback und einige Kunden nehmen vielleicht eher teil. In einem persönlichen Gespräch hingegen hast du die Möglichkeit gleich Rückfragen zu stellen und tiefer nachzuhaken.

Positives Feedback allein macht nicht glücklich

Sehr wichtig ist, dass du darauf achtest die für dich richtigen Fragen zu stellen. Dazu gehören auch kritische Fragen. Es hilft dir nicht weiter, nur positives Feedback zu bekommen. Negative bzw. konstruktive Rückmeldungen gehören dazu, wenn du dich und deinen Kurs verbessern willst. Und ganz ehrlich? Deinen Teilnehmern einen sehr hohen Mehrwert zu liefern, sie noch einfacher und schneller zu ihrem Ziel zu bringen und wirklich etwas zu bewegen, sollte wichtiger sein, als dein Ego in dem Moment. Klar ist es erstmal nicht schön, wenn du erkennst, dass dein Kurs-Baby doch (noch) nicht so perfekt ist, wie du dachtest. Aber sobald du den Fokus auf deine Teilnehmer lenkst, wird klar, dass es da „etwas“ gibt, das wichtiger ist, als dein Ego. Ich weiß da genau, wovon ich rede… 😉

Überlege dir auch, was du deinen Teilnehmern vielleicht als Dankeschön für ihre Rückmeldungen anbieten könntest. Möglicherweise macht es Sinn ihnen den Kurs für einen verlängerten Nutzungszeitraum anzubieten oder du bietest ihnen einen vergünstigen Preis für den neuen, überarbeiteten Kurs an.

Denk auch daran, deine Teilnehmer eventuell mehrmals an ihr Feedback zu erinnern. Nicht jeder wird auf deine erste Email oder deinen ersten Aufruf in der Gruppe reagieren. Das ist völlig normal. Ich vergesse sowas auch oft erstmal.

Lass die ersten Rückmeldungen deiner Teilnehmer dann erst einmal ein paar Tage auf dich wirken. Und sollte dir irgendetwas nicht ganz verständlich sein, dann frage lieber noch einmal nach. Wäge für dich genau ab, was du wirklich umsetzen möchtest und was vielleicht eher nicht. Es kann auch Sinn machen jemanden von extern auf dein Vorhaben schauen zu lassen, um eine objektive Einschätzung deiner geplanten Tätigkeiten zu bekommen. Du hast deinen Entschluss gefasst? Dann leg los. 

In den nächsten Wochen kommt noch mehr Input zum Thema: Optimierung deines Online-Kurses. Hierzu habe ich dir eine Übersichtsseite mit allen bisherigen Folgen erstellt. Immer, wenn es einen neuen Artikel gibt, wird der sofort auch dort verlinkt.

Herzliche Grüße

Simone Weissenbach

Die Links zur Folge für dich

Die Übersichtsseite mit allen Artikeln zum Thema „Optimierung deines Online-Kurses“

Hier findest du meine Folge 46 zum Thema Lebenszyklus von Online-Kursen

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