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In dieser Folge werfen wir einen Blick darauf, warum E-Learning früher noch schlecht möglich waren, welche Konzepte du bereits für deine Präsenztrainings verwendest und wie du diese auch online umsetzen kannst.
Als Basis möchte ich deshalb zunächst sechs Trends aus dem Bereich E-Learning vorstellen, die in einer grafischen Übersicht der Plattform E-Learning Future dargestellt werden. Diese Trends kannst du ganz leicht und kostengünstig für deine Online-Konzpete umsetzen. Die Kosten spielen heute im Bereich E-Learning eine ganz untergeordnete Rolle im Vergleich zu früher. Ich erinnere mich gut, dass zu Beginn der ersten entwickelten Online-Konzepte diese im fünfstelligen Bereich kosteten und so für Unternehmen oft nicht erschwinglich waren. Viel Interaktivität war zudem nicht geboten.
Der Mensch ist ein soziales Wesen
Durch die digitalen Medien, vor allem die Social Media, kann Lernen heute zu einem gemeinsamen Erlebnis werden und es gibt immer mehr Tools, die das unterstützen. Oftmals sind diese Tools sogar kostenlos. Es geht heute im E-Learning nicht mehr darum, alleine vor dem Computer zu sitzen und sich durch Lernprogramme zu klicken, wie es früher im E-Learning der Fall war.
In einem Interview sagte ein Trainer zu mir: “Das E-Learning haben alle gehasst. Zwei oder drei Stunden alleine blöd vor dem Rechner zu sitzen und da rum zu klicken, hat keinem Spaß gemacht. Gelernt haben die auch nichts.“ Diese Aussage beschreibt die früheren Probleme des E-Learnings ganz gut. Der Austausch zwischen den Lernern, also „das Soziale“ hat fast völlig gefehlt. Online-Trainings mit dem Einsatz von Social Media können dieses Manko fast vollständig ausgleichen.
Hast du schon mal ein Online-Training mitgemacht, in dem zum Beispiel eine Facebook-Gruppe für den Austausch und das Networking von Teilnehmern und Trainer eingesetzt werden? Hier hast du eine ganz simple und kostenfreie Möglichkeit, um den Bann zu brechen und die Teilnehmer interagieren zu lassen.
Ich finde es faszinierend, wie gut dadurch der soziale Aspekt umgesetzt werden kann. Du kannst Wissen teilen, Erfahrungen austauschen oder mit anderen diskutieren. Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten. Von den angesprochenen Facebook-Gruppen, über Foren auf deiner WordPress Seite hin zu Chats oder Blogs. Wichtig ist, dass du deinen Teilnehmern Gelegenheiten zum gegenseitigen Austausch gibst. Ihr könnt gemeinsame Erfahrungen austauschen, diskutieren und in Kontakt stehen. Viele Fragen können von deinen Teilnehmern auch ohne dich geklärt werden – das spart Zeit.
Stell deine Teilnehmer in den Mittelpunkt
Früher hat ein Trainer die Lernziele und Inhalte für seine Teilnehmer geplant und daraus beispielsweise einen E-Learning–Kurs gemacht. Heute geht es nicht mehr so sehr darum, was du meinst, was deine Teilnehmer lernen sollten, sondern vielmehr darum, welches die Bedürfnisse deiner Teilnehmer sind.
Stell dir folgende Fragen:
- Was brauchen sie wirklich?
- Was bringt ihnen den größten Nutzen?
Wenn du es in deinem Online-Training schaffst, diese Fragen zu beantworten und dazu hochwertige Inhalte kreierst, dann kannst du deine Teilnehmer zu Höchstleistungen motivieren.
Wie das geht? Fang an, bevor dein Kurs (ganz) fertig ist. So kannst du deine Teilnehmer ganz konkret fragen, was sie brauchen und du kannst diese Inhalte noch berücksichtigen. So hast du Spielraum um optimal auf die Bedürfnisse deine Teilnehmer einzugehen. Selbstverständlich ergeben sich hier und da auch wieder Grenzen, denn deine Kunden mögen unterschiedlich sein. Firmenkunden geben oft Inhalte vor, ein privater Kunde mag dir vielleicht mehr Spielraum lassen.
Aktiviere deine Teilnehmer im E-Learning
Diesen Trend wirst du selbstverständlich bereits aus deinen Präsenztrainings kennen. Jetzt geht es darum diesen ebenfalls auf dein Online-Konzept anzuwenden. Schaffst du es, dass deine Teilnehmer aktiv im Online-Training dabei sind, können sie effektiver lernen. Durch den gegenseitigen Austausch und das Anknüpfen an eigene Erfahrungen bleibt viel mehr hängen und das Training wird erfolgreicher.
Du kennst vielleicht den Spruch:
„Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.“ (Konfuzius)
Dieser Spruch gilt auch für deine online Methoden, denn alles, was du offline und vor deiner Gruppe als Methode anwendest lässt sich leicht online übersetzen. Gibt deinen Teilnehmern herausfordernde, aber nicht überfordernde Aufgaben, die sie umsetzen sollen. Lass dir oder der Gruppe von den Erfahrungen berichten. So schaffst du höhere Verbindlichkeit und leichten „Gruppenzwang“, der in diesem Fall durchaus positiv ist. 😉
Weniger ist mehr!
Gerade am Anfang neigt man (ich auch!) häufig dazu, alles in das Training zu packen, was interessant sein könnte. Damit erreichst du schnell das Gegenteil, denn deinen Teilnehmern fällt es schwer, das Wesentliche vom „nice-to-have“ zu unterscheiden.
Konzentriere dich auf die wichtigsten Inhalte, nachliefern kannst du immer noch. Lieber mehrere kompakte Module, die dein Teilnehmer dann lernen kann, wenn es für ihn passt, als ein großes Modul.
Nutze unterschiedliche Methoden in deinem Online-Training. Setzte auch mal Bilder, Videos oder Audios ein. Es gibt unterschiedliche Lerntypen und jeder lernt anders. Gehe dabei nicht immer von deiner (bisherigen) Lieblingskombination aus, sondern versuche auch mal was Neues! Kommuniziere klar, wenn du dich in deinem Angebot auf beispielsweise nur eine Methode konzentrieren solltest. So gibt es für deine Kunden später keine „bösen“ Überraschungen.
Baue deine Module als geschlossene Einheiten auf
Mit abgeschlossenen Modulen ist es für deine Teilnehmer einfacher, Verbindungen zwischen bekanntem und neuem Wissen herzustellen. Außerdem können sie so ihre eigenen Schwerpunkte setzen und individuellen Bedürfnissen besser nachgehen.
Deine Teilnehmer machen das Online-Training wahrscheinlich nebenbei. Der Alltag kann immer mal dazwischen kommen. Der eine ist während des Kurses zum Beispiel im Urlaub, der andere hat Stress im Job und bei wieder einem anderen ist das Kind krank geworden. Bei einzelnen Modulen, die nicht linear aufeinander aufbauen, kann jeder einfach wieder einsteigen, ohne dass wichtige Grundlagen fehlen. Auch wenn ein Thema gerade nicht im Fokus ist, kann es einfach ausgelassen oder auf später verschoben werden, ohne dass relevante Inhalte fehlen.
Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte
Bilder können schneller erfasst werden, als Texte. Sie helfen deinen Teilnehmern dabei, neues Wissen mit bereits bekanntem zu verknüpfen. Du kannst Bilder als Infografik einsetzen. Diese kannst du mit Text ersetzen, oder auch für sich stehen lassen, wenn sie aussagekräftig genug sind.
Bilder können Emotionen wecken. Wenn du es schaffst den Lernprozess mit Emotionen zu verknüpfen können deine Teilnehmer effektiver lernen und Gelerntes leichter memorisieren. Besonders im Online Training kommt diesem Aspekt ein hoher Stellenwert bei. Bilder, die ähnlich gestaltet sind, können durch Motive, Farbgebung etc. ein hoher Wiedererkennungswert sein, das gilt auch für Symbole und Aufzählungszeichen. Schaubilder können komplizierte Zusammenhänge veranschaulichen und erläutern. Bilder lockern den Text auf. Außerdem macht es mehr Spaß mit Bildern zu lernen. 🙂 Eine Mind-Map ist übrigens eine tolle Methode, um deine Trainings-Inhalte festzulegen. Hierzu gibt es sicherlich noch eine eigene Folge.
Was macht für dich gutes E-Learning aus?
Herzliche Grüße
Alle Links zur Folge für dich
Die Grafik zu den Trends im E-Learning auf der Plattform E-Learning Future
Simone Weissenbach auf Facebook
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