„Online-Kurse funktionieren nicht!“ Das ist eine Aussage, die ich immer wieder in den Social Media lese.

Ich finde diese Aussage sehr pauschal gehalten, teilweise wird sie sogar pseudowissenschaftlich begründet. Sie stimmt einfach nicht. Es ist wichtig zu unterscheiden, dass es Online-Kurse gibt, die im Aufbau, in den Inhalten und für die Teilnehmer schlecht oder nicht hilfreich sind. Vielleicht passt der Kurs auch einfach nicht zum Teilnehmer oder umgekehrt? Deshalb ist er aber nicht partout schlecht. Genauso gibt es sehr gute Online-Kurse, die richtig gut funktionieren und sehr hilfreich sind. Der Online-Kurs an sich ist kein Allheilmittel.

Was macht einen richtig guten Online-Kurs aus?

Bei guten Online-Kursen geht es nicht darum, dass es „pseudoperfekte“ Kurse sind, die im Studio teuer erstellt wurden, die glatt sind und keinen einzigen Versprecher haben. Ein Online-Kurs soll echten Mehrwert schaffen. Nur so kann er wirklich hilfreich für den Teilnehmer sein.

Ich selbst habe schon viele Jahre Erfahrung mit Online-Kursen, sowohl als Teilnehmerin als auch als Kurserstellerin. Mein Einstieg in die Welt der Online-Kurse gestaltete sich damals mit reinen Selbstlernkursen. Der erste Online-Kurs lehrte Blogaufbau über WordPress. Ein anderer erklärte das Thema Online-Business-Aufbau. Dieser war jedoch stärker betreut.

Ich liebe Online-Kurse und habe in den letzten Jahren jede Menge Online-Kurse gekauft – und die meisten auch durchgearbeitet. 😉 Viele der Kurse waren gut, einige für mich extrem hilfreich und ein paar na ja… Zweimal habe ich sogar von meinem Rückgaberecht Gebrauch gemacht, weil es einfach gar nicht für mich gepasst hat.

Online-Kurs ist nicht gleich Online-Kurs

Es ist wichtig eine Differenzierung zu machen zwischen reinen Selbstlernkursen, Kursen mit starker Betreuung und allen denkbaren Stufen dazwischen. Es kommt auch sehr auf die Medien an, die verwendet werden an. Ganz wichtig ist es das Ziel des Kurses zu definieren. Soll ich als Teilnehmer danach was tun können, etwas wissen oder vielleicht eher einen Überblick über irgendetwas erhalten? So macht dann auch das eine oder andere Format mehr Sinn.

Im Großen und Ganzen ist meine Erfahrung mit Online-Kurse sehr gut, aber ich hatte auch schon schlechte Online-Kurse besucht. Also solche, wo die Verkaufsseite Inhalte versprach, die leider nicht erfüllt wurden. Es gibt auch Kurse, die versuchen alle Themen und alle Zielgruppen auf einmal abzudecken, nach dem Motto „one size fits all“. Das passt in der Regel bei Klamotten genauso wenig, wie bei Online-Kursen.

In einem Online-Kurs, in dem versucht wurde, alle Zielgruppen – von absoluten Anfängern über weit Fortgeschrittene – mit einem Kurs abzudecken. Die Konsequenz daraus war, dass er unglaublich lang geworden ist. Dein Ziel sollte in einem Online-Kurs nicht darin liegen, nur alles Wissen, was du zu (d)einem Thema hast, in Videos, Audios oder Dokumente zu packen. Das Wissen alleine reicht meistens nicht aus, damit deine Teilnehmer echte Ergebnisse erzielen.

Diese Beispiele zeigen: Der Kurs und seine Teilnehmer müssen gut zusammenpassen. Ein Kurs kann für den einen sehr gut sein, aber für den anderen einfach nicht passen. So kommt es, dass ein Kurs von unterschiedlichen Teilnehmern sehr verschieden bewertet wird.

Was ist das Ziel des Kurses und für wen ist er gedacht?

Auf der Verkaufsseite, in Artikeln, Podcastfolgen oder Videos solltest du darauf achten, dass du klar machst, was das Ziel des Kurses ist und für welchen Kunden er gedacht ist. Achte auch darauf deine eigene Art einzubringen. Umso leichter kann dein Gegenüber entscheiden, ob das Thema, aber auch deine Art zu ihm passen.

Sei du selbst bei der Präsentation deines Kurses

Nimm die Verantwortung wahr und gib Interessenten die Chance herauszufinden, ob dein Kurs zu ihnen passt oder nicht. Es ist wichtig, dass du dich als Person zeigst und nicht versuchst alle zu bekommen. Zeig, wer deine Zielgruppe ist, was du anbietest und wer DU bist. 

Viel passiert in der Kommunikation im Vorfeld. Hier sollten Interessenten die Möglichkeit bekommen zu entscheiden, ob das Thema das richtige für sie ist, ob sie mit dem jeweiligen Kursanbieter arbeiten möchten und ob sie das Gefühl haben, in den Kurs zu passen. Optimaler Weise können sie alle Fragen mit einem klaren ja beantworten. Wenn ich das nicht sicher kann, ist es für mich umso wichtiger, eine Rückgabeoption zu haben, denn wenn ich merke, dass der Kurs gar nicht zu mir passt, kann ich ihn zurückgeben. 

Passendes Marketing ist die halbe Miete

Es gibt Kurse, die ein super Marketing haben.  Sie wecken dieses „Das muss ich unbedingt haben- Gefühl“. Manchmal war aber leider nur das Marketing super und der Kurs ist es eine Enttäuschung, weil man dachte „es wäre mehr drin“. Und genauso gibt es wieder das Gegenteil. Da hat jemand einen sehr guten Online-Kurs, der aber nicht (gut genug) funktioniert, weil das Marketing nicht die richtigen Menschen erreichen, bzw. zu wenige von diesen.  

Auf keinen Fall darf die Business-Seite fehlen

Oft wird die Anzahl von Personen unterschätzt, die du erreichen musst, um danach ausreichend Teilnehmer im Kurs zu haben. Es gibt Kennzahlen, wie die Conversion Rate, an der du dich orientieren kannst. So hast du eine ungefähre Hausnummer, wie viele Menschen du mindestens erreichen solltest, um später deine Wunschanzahl an Teilnehmern im Kurs zu haben. Je nach Business-Modell und Branche können die Conversion Rates sehr unterschiedlich sein. Oft werden Zahlen von ca. 3% genannt. Hier empfiehlt es sich sehr, aus bisherigen eigenen Angeboten die erzielte Rate zu berechnen und dann auf neue Angebote zu übertragen.

Deshalb ist es sehr wichtig die Business-Seite deines Kurses zu betrachten. Stelle dir Fragen wie: Mache ich damit Umsatz? Oder wie viel davon verkaufe ich? Es muss dir klar sein, dass wenn du eine kleine Liste hast, du andere Wege brauchst, um die richtigen Menschen zu erreichen. Schlussendlich müssen aber beide Seiten stimmen, die Business-Seite und die Teilnehmerseite.

Was kannst du tun, damit (d)ein Online-Kurs gut ist?

Aus meiner Sicht solltest du dich immer auf einen guten Kurs fokussieren. Gut heißt, dass er hilfreich für die Teilnehmer ist und ihnen einen hohen Mehrwert bietet. Das Thema und das Ziel des Kurses genau zu beschreiben ist sehr wichtig, aber auch, dass du dem Kurs deine persönliche Note verleihst. Denn das macht ihn unverwechselbar.

Und das sollten deine nächsten Schritte sein

Warum möchte ich diesen Online-Kurs machen? Was hat dieser Online-Kurs für dich und dein Business für ein Ziel?

  • Soll er ein zusätzlicher Einkommensstrom werden?
  • Soll er eine Möglichkeit sein auf dein Thema aufmerksam zu machen?
  • Soll es etwas sein das auf die 1:1 Arbeit mit dir führt?
  • Soll er etwas sein womit du deine Liste aufbauen möchtest?

Aus diesen Fragen erhältst du unterschiedliche Antworten und Aspekte, die deinen Kurs beeinflussen. Je nachdem deutet das dann darauf hin, wie viel Zeit du in deinen Kurs investieren solltest, um ihn zu erstellen oder auch welchen Preis er haben sollte. Ich schaue immer wo dieser Online-Kurs in meine sonstigen Angebote passt und wie alles sinnvoll ineinander greift.

Welches Ziel soll der Teilnehmer mit dem Kurs erreichen?

  • Soll der Teilnehmer einen Überblick über etwas bekommen?
  • Soll er ganz konkret etwas tun können?

Wie kann der Teilnehmer in deinem Kurs dieses Ziel erreichen?

Eine Methode, die für mich ganz gut funktioniert, ist das ganze rückwärts anzugehen. Beim Ziel zu beginnen und sich zu überlegen: Was muss der Teilnehmer zuvor wissen oder können, um schlussendlich im Ziel anzukommen? So kannst du wirklich prüfen, ob du den roten Faden hast und alle wesentlichen Inhalte abdeckst, um den Teilnehmer von A nach zu B zu begleiten.

Wie kann ich kommunizieren für wen es der richtige Kurs ist?

Beschreibe ganz klar das Ziel und die Zielgruppe. Ganz wichtig ist: Gib dem Teilnehmer die Chance herauszufinden ob der Kurs zum jetzigen Zeitpunkt der richtige für ihn ist. Passt du als Kursanbieter zu deinem Teilnehmer und passt der Teilnehmer selbst in den Kurs?

Wie kann ich die richtigen Menschen erreichen? Wie viel Menschen muss ich erreichen?

Wenn du weißt, dass du eine sehr kleine Liste hast, dann musst du weitere Wege suchen, um deinen Online-Kurs an die richtigen Menschen zu bringen und zu verkaufen. Behalte im Hinterkopf, dass es nicht ausreicht deine Botschaft nur einmal an diese Menschen zu kommunizieren. Es braucht eine gewisse Anzahl von Kontaktpunkten. Je mehr sie von dir passende Inhalte lesen, hören oder sehen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie deinen Kurs kaufen.

Was kann ich optimieren?

Wenn du deinen Kurs durchgeführt hast, schau wo du noch optimieren kannst – innerhalb des Kurses aber auch drum herum. Damit du genügend von den richtigen Menschen erreichst.

Online-Kurse funktionieren nicht. Das stimmt so nicht!

Diese Aussage braucht eine viel differenzierte Betrachtung. Als Kursersteller solltest du darauf achten, deinen Kurs sehr gut zu beschreiben, klar erklären für wen er gemacht ist und welches Ziel erreicht werden kann. Aber auch dein Teilnehmer sollte sich selbst gut kennen. Er muss einschätzen können, ob dein Kurs das richtige für ihn ist. Oft kommt es gerade bei Selbstlernkursen darauf an, dass deine Teilnehmer selbständig, strukturiert und organisiert für sich lernen können. Das ist bei Anfängern häufig nicht gegeben. Daher empfehlen sich bei Anfängern im Online-Lernen eher Blended Learning Konzepte (online und offline kombiniert) oder start betreute Online-Kurse.

Ich selber habe schon sehr viel mit Hilfe von Online-Kursen gelernt und umgesetzt. Das ging vom Aufbau meiner Website mit WordPress, zum Thema Bloggen, die Erstellung eines Podcasts, Zeichnen, Ernährung, Fitness, Gesundheit, Businessthemen, Marketing, … Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen. 🙂 Wie hieß das in Mathe früher immer? q.e.d. (quod erat demonstrandum: was zu beweisen war.) 😉 

Herzliche Grüße

Simone Weissenbach

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